Story
In einem engen Keller an der Rathausgasse in Bern entstand im Sommer 1992 der erste FIZZEN-Laden. Laut Gründermythos sollte das Angebot aus holländischen Fahrrädern bestehen, übersetzt «Fietsen». Um die Fahrräder einzukaufen, reiste man nach Amsterdam. Und weil die Stadt schon damals die Metropole der Vintage-Bewegung war, kam man stattdessen mit einem Kofferraum voller Secondhand Kleider zurück.
Fortan ritt man also mit Old-School-Trainerjacken und abgewetzten Jeans auf der Vintage-Erfolgswelle mit. Der Laden lief gut und zügelte bald an eine zentralere Lage beim Bahnhof. Geschäfte in Zürich, Basel, Luzern, St. Gallen kamen dazu. Übermütig stürzte man sich in weitere Abenteuer und beteiligte sich an Läden in Bangkok, Berlin, Vancouver und der estnischen Hauptstadt Tallinn. Und weil im Leben nie alles nach Plan verläuft, verschwand die Hälfte der Läden von der Bildfläche, noch bevor man sie einmal hätte besuchen können.
Mitte der Nullerjahre folgte schliesslich eine Neuorientierung: Das Angebot wurde durch Neuware und Accessoires erweitert. Fortan ging es darum, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Brands zu finden.
Die Vintage Kultur jedoch wurde weiter zelebriert, denn sie bedient die Sehnsucht der Menschen nach Individualismus. Und als im neuen Jahrtausend das Thema Ressourcenknappheit im Bewusstsein der Konsumenten angekommen war, begann das kreiswirtschaftliche Modell von Seconhandkleidern in neuem Glanz zu strahlen.
Seit jeher hatte FIZZEN auch immer an den Vintagekleidern rumgeschneidert, um Grössen anzupassen und Schnitte zu verändern. Aus den Secondhandmaterialien entstanden neue Produkte mit unterschiedlichen Grössen, schliesslich ganze Kollektionen. Dem Konzept wurde ein Name gegeben - die Marke Rework entstand.